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question:Gib mir nur 10 Keywords bestehend aus bis zu zwei Wörtern für den folgenden Text in deiner Antwort zurück: [['Philosophie des 19. Jahrhunderts', 'Wissenschaftliche Kontroverse', 'Wissenschaftstheorie der Biologie'], 'Der Materialismusstreit war eine in der Mitte des 19. Jahrhunderts geführte Kontroverse um die weltanschaulichen Konsequenzen der Naturwissenschaften. Beeinflusst durch die methodologische Erneuerung der Biologie und den Niedergang der idealistischen Philosophie wurde in den 1840er Jahren ein Materialismus formuliert, der den Menschen naturwissenschaftlich zu erklären beanspruchte. Im Zentrum der Kontroversen stand die Frage, ob die Ergebnisse der Naturwissenschaften mit dem Konzept einer immateriellen Seele, eines personalen Gottes und eines freien Willens vereinbar sind. Zudem konzentrierte sich die Debatte auf die erkenntnistheoretischen Voraussetzungen einer materialistischen Weltanschauung.', 'In den "Physiologischen Briefen" aus dem Jahre 1846 erklärte der Zoologe Carl Vogt, dass „die Gedanken in demselben Verhältnis etwa zu dem Gehirn stehen, wie die Galle zu der Leber oder der Urin zu den Nieren.“ Vogts polemisches Bekenntnis zum Materialismus griff 1854 der Physiologe Rudolf Wagner in einer Rede vor der Göttinger Naturforscherversammlung kritisch auf. Wagner argumentierte, dass der christliche Glaube und die Naturforschung zwei voneinander weitgehend unabhängige Sphären bildeten. Die Naturwissenschaften könnten daher nichts zu den Fragen nach der Existenz Gottes, der immateriellen Seele oder des freien Willens beitragen.', 'Wagners Attacken riefen ebenso scharfe Reaktionen Vogts hervor, wobei der materialistische Standpunkt in den folgenden Jahren ebenfalls von dem Physiologen Jakob Moleschott und dem Arzt Ludwig Büchner, einem Bruder des bekannten Schriftstellers Georg Büchner, verteidigt wurde. Die Materialisten präsentierten sich als Vorkämpfer gegen die philosophische, religiöse und politische Reaktion, obwohl sie durchaus unterschiedliche Akzente setzten, und konnten auf eine breite Unterstützung im Bürgertum zählen. Das Versprechen einer naturwissenschaftlichen Weltanschauung entwickelte sich zu einem prägenden Element der kulturellen Konflikte des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts.', 'Entwicklung des naturwissenschaftlichen Materialismus.', 'Emanzipation der Biologie.', 'Die Entstehung eines populären Materialismus wurde durch eine „nach 1830 zum Gemeinplatz werdende Polemik gegen die romantisch-idealistische Naturphilosophie“ begünstigt, die sich gleichermaßen auf Naturwissenschaft, Philosophie und Politik auswirkte.', 'Aus wissenschaftshistorischer Perspektive erwies sich insbesondere die durch Matthias Jacob Schleiden begründete Zelltheorie als folgenreich. In den 1838 erschienenen "Beiträgen zur Phytogenesis" erklärte Schleiden die Zelle zum Grundbaustein aller Pflanzen und identifizierte zudem den 1831 entdeckten Zellkern als wesentlichen Faktor des Pflanzenwachstums. Die zelluläre Theorie des Aufbaus pflanzlicher Organismen bedeutete eine inhaltliche Neuausrichtung der Botanik, die sich bis dahin wesentlich durch die makroskopische Beschreibung von Formen ausgezeichnet hatte. Zugleich verknüpfte Schleiden seine Theorie über den Aufbau der Pflanzen mit einer methodologischen Attacke auf die idealistische Naturphilosophie. Die Zelltheorie basiere auf der empirisch überprüfbaren Beobachtung, denn „über die Gegenstände der körperlichen Naturwissenschaften beherrscht Einer gerade nur so viel Thatsachen, als er selbst beobachtet hat.“ Die Spekulationen der Naturphilosophen seien demgegenüber nicht in der strengen Beobachtung gegründet und folglich müsse alles „Systeme- und Theorieschmieden bei Seite geworfen“ werden.', 'Schleidens Programm einer methodisch erneuerten Botanik wurde in den folgenden Jahren auf andere biologische Disziplinen übertragen. Bereits 1839 publizierte Theodor Schwann seine "Mikroskopischen Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen". Schwann erklärte, dass die Zelltheorie das allgemeine Prinzip des Lebens aufdecke. Alle Lebewesen seien vollständig aus Zellen aufgebaut, zudem könne die Bildung von Organen durch Wachstum und Vermehrung der Zellen erklärt werden. Rudolf Virchow proklamierte in diesem Zusammenhang: „Leben ist seinem Wesen nach Zellentätigkeit.“ Die Zelltheorie eröffnete somit die Perspektive einer naturwissenschaftlichen Theorie des Lebens, auf der die Materialisten wenige Jahre später aufbauen konnten.', 'Abwendung von der idealistischen Philosophie.', 'Parallel zur methodologischen Neuausrichtung der biologischen Disziplinen entwickelte sich im intellektuellen Klima des Vormärz eine allgemeine Kritik am konservativen Erbe des deutschen Idealismus. In den Naturwissenschaften selbst blieb die Kritik an der naturphilosophischen Methodologie moderat, viele Biologen blieben entschiedene Antimaterialisten. Demgegenüber entstanden nur wenige Jahre nach Hegels Tod 1831 philosophische Bewegungen, die auch weltanschaulich radikal mit dem deutschen Idealismus brachen.', 'Von besonderer Bedeutung und gesellschaftlicher Brisanz war die Religionskritik, wie sie Ludwig Feuerbach in der Schrift "Das Wesen des Christentums" formulierte. Feuerbach hatte ab 1824 bei Hegel in Berlin studiert, über zwei Jahre jede seiner Vorlesungen besucht und bis in die 1830er Jahre traditionell idealistische Texte geschrieben. Dennoch entwickelten sich bei Feuerbach und vielen anderen jungen Hegelschülern Zweifel. Den Junghegelianern war nicht nur der politische Konservatismus des deutschen Idealismus suspekt, zugleich schien ihnen die von empirischen Beobachtungen losgelöste Systemphilosophie zunehmend verfehlt. 1839 war Feuerbach schließlich zu einer Grundsatzkritik an seinem Lehrer bereit. Hegels idealistisches System möge kohärent und schlüssig sein, es habe sich jedoch von der sinnlichen Natur auf unzulässige Weise entfernt. Die Philosophie müsse im sinnlich Gegebenen gründen, nur so könne sie zu einer Erkenntnis von Natur und Wirklichkeit gelangen. „Eitelkeit ist daher alle Spekulation, die über die Natur und den Menschen hinaus will.“ Die Idee einer von der Spekulation emanzipierten Naturbetrachtung wurde von Feuerbach und den neuen biologischen Bewegungen geteilt. Doch Feuerbachs Ziel war eine anthropologische und keine naturwissenschaftliche Theorie des Menschen.', 'Welchen Zündstoff Feuerbachs Anthropologie enthielt, wurde in seiner Religionsphilosophie deutlich. Die idealistische Philosophie habe den Fehler gemacht, die Wahrheit der theologischen Lehren in abstrakten Argumentationen zu beweisen. In Wirklichkeit sei Religion jedoch keine metaphysische Wahrheit, sondern Ausdruck menschlicher Bedürfnisse. Theologen und Philosophen könnten die Existenz Gottes nicht beweisen, da Gott eine Erfindung sei, die sich aus der „Natur des Menschen“ ergebe. Feuerbachs Argumentation war nicht gegen Religionen im Allgemeinen gewendet, für den religiösen Glauben gebe es durchaus gute Gründe. Diese Gründe seien jedoch psychologischer Art, Religionen befriedigten reale menschliche Bedürfnisse. Philosophisch-theologische Beweise der Existenz Gottes seien demgegenüber spekulative Phantasien. Feuerbachs Religionskritik wurde als radikaler Angriff auf das kulturelle Establishment aufgenommen, Mitte der 1840er Jahre war er zum Zentrum der philosophischen Erneuerungsbewegungen geworden.', 'Carl Vogt und die politische Opposition.', 'Die ab 1847 publizierten materialistischen Thesen des Physiologen Carl Vogt boten den äußeren Anlass des Materialismusstreits. Vogts Wendung zum Materialismus war wesentlich durch die naturwissenschaftlichen und kulturellen Erneuerungsbewegungen geprägt, eine mindestens genauso große Rolle spielte jedoch seine politische Entwicklung. 1817 in Gießen geboren, wuchs Vogt in einer Familie auf, die naturwissenschaftliche und sozialrevolutionäre Tendenzen miteinander verband. Carls Vater Philipp Friedrich Wilhelm Vogt war Medizinprofessor in Gießen, bis er 1834 aufgrund drohender politischer Verfolgung eine Professur in Bern annahm. Die politischen Verwicklungen standen in der Tradition der Familie mütterlicherseits, die drei Brüder Louise Follens wurden allesamt aufgrund ihrer nationalistischen und demokratischen Aktivitäten in die Emigration gedrängt.', 'Adolf Follen verfasste 1817 die "Grundzüge für eine künftige Reichsverfassung" und wurde zwei Jahre später wegen „deutscher Umtriebe“ verhaftet. Das Schweizer Exil bewahrte ihn vor einer 10-jährigen Festungshaft. Karl Follen verteidigte in einem Flugblatt den Tyrannenmord und galt daher als geistiger Urheber des Attentats auf den Schriftsteller August von Kotzebue. Ihm gelang die Flucht in die Vereinigten Staaten, wo er sich ab 1825 als Professor für deutsche Sprache an der Harvard University etablierte. Paul Follen, der jüngste der Brüder, gründete 1833 mit Friedrich Münch die Gießener Auswanderungsgesellschaft. Das Ziel einer deutschen Republik in den Vereinigten Staaten scheiterte, Paul Follen ließ sich als Farmer in Missouri nieder.', 'Carl Vogt begann 1833 in Gießen Medizin zu studieren, wandte sich jedoch bald der Chemie bei Justus Liebig zu. Liebigs experimentelle Methoden standen in explizitem Kontrast zur idealistischen Naturphilosophie. Als Mitbegründer der organischen Chemie lehnte Liebig eine Trennung zwischen lebenden Prozessen und toter Materie ab und bot Vogt somit eine gedankliche Voraussetzung des später entwickelten Materialismus. 1835 machten jedoch politische Umstände eine Fortsetzung des Studiums in Gießen unmöglich. Nachrichten, dass er einem politisch verfolgten Studenten zur Flucht verholfen habe, ließen ihn selbst zum Ziel der Polizei werden. Vogt wanderte daraufhin in die Schweiz aus, wo er 1839 sein Studium an der medizinischen Fakultät abschloss.', 'In den frühen 1840er Jahren war Vogt mit der politischen Opposition und den neuen naturwissenschaftlichen Bewegungen in Kontakt gekommen, hatte jedoch noch nicht seinen weltanschaulichen Materialismus entwickelt. Dies änderte sich während seines dreijährigen Aufenthalts in Paris, der wesentlich zu Vogts politischer und weltanschaulicher Radikalisierung beitrug. Die Bekanntschaft mit den Anarchisten Michail Bakunin und Pierre-Joseph Proudhon prägte Vogts politisches Denken nachhaltig. Ab 1845 begann er zudem seine "Physiologischen Briefe" zu veröffentlichen, mit denen er in Anlehnung an Liebigs "Chemische Briefe" eine allgemeinverständliche Darstellung der Physiologie veröffentlichte.', 'Die ersten Briefe enthielten noch keine Hinweise auf Vogts Materialismus, erst in dem 1846 erschienenen Brief über "Nervenkraft und Seelenthätigkeit" erklärte Vogt, „dass der Sitz des Bewusstseins, des Willens, des Denkens endlich einzig und allein in dem Gehirne gesucht werden muss“.', 'Zunächst hatte jedoch die politische Praxis Vorrang gegenüber der materialistischen Theorie. Vogt war gerade durch Einflussnahme Liebigs und Alexander von Humboldts zum Professor für Zoologie in Gießen berufen worden, als im März 1848 die Deutsche Revolution begann: Gib mir nur 10 Keywords bestehend aus bis zu zwei Wörtern für den folgenden Text in deiner Antwort zurück

answer:Materialismusstreit, Biologie, Naturwissenschaften, Idealismus, Zelltheorie, Feuerbach, Religionskritik, Carl Vogt, politische Opposition, Paris

question:Gib mir nur 10 Keywords bestehend aus bis zu zwei Wörtern für den folgenden Text in deiner Antwort zurück: [['Attorney General (Kentucky)', 'Ehrendoktor der Princeton University', 'Ehrendoktor der University of Pennsylvania', 'Geboren 1833', 'Gestorben 1911', 'Korporierter (Miami Triad)', 'Mann', 'Militärperson (Nordstaaten)', 'Mitglied der Know-Nothing Party', 'Mitglied der Republikanischen Partei'], 'John Marshall Harlan (* 1. Juni 1833 im Boyle County, Kentucky; † 14. Oktober 1911 in Washington, D.C.) war ein amerikanischer Jurist und von 1877 bis zu seinem Tod Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten. Er wurde in Nachfolge von David Davis zum 44. Richter in der Geschichte des Gerichts berufen und war einer der ersten Verfassungsrichter in den USA, der einen Universitätsabschluss in Rechtswissenschaft erlangt hatte. Seine juristische Bildung beruhte also im Gegensatz zu seinen meisten Vorgängern und Kollegen nicht, wie damals üblich, auf einem bloßen Lehrverhältnis in einer Anwaltskanzlei.', 'Bekannt wurde er vor allem durch die kontroverse Entscheidung des Gerichtshofs im Mai 1896 im Fall "Plessy v. Ferguson", mit welcher der Oberste Gerichtshof die Gesetzgebung zur Rassentrennung in den Südstaaten für verfassungsgemäß erklärte. Harlan, selbst ein ehemaliger Sklavenhalter, lehnte die 7-zu-1-Entscheidung als einziger Richter ab. In seiner Minderheitsmeinung sagte er voraus, dass das Urteil als Schande in die Geschichte des Gerichts eingehen würde. Der auf dem Urteil basierende Grundsatz „Separate but equal“, der in den folgenden Jahrzehnten die juristische und soziale Grundlage für die Rassentrennung definierte, wurde 1954 durch die Entscheidung "Brown v. Board of Education" aufgehoben.', 'Harlans Amtsdauer von 34 Jahren zählt zu den längsten in der Geschichte des Obersten Gerichtshofs. Kennzeichnend für sein Wirken als Richter war, dass er in rund einem Viertel seiner in den Urteilen abgegebenen Stellungnahmen eine andere Position als die Mehrheit seiner Kollegen vertrat. Er zählt damit zu einer Reihe von Richtern in der Geschichte des Gerichts, die auf Grund ihrer oft von der Richtermehrheit abweichenden Meinung als "great dissenter" („große Abweichler“) bezeichnet werden, und gilt als einer der herausragendsten Verfassungsrichter in der Geschichte der Vereinigten Staaten.', 'Leben.', 'Familie und Ausbildung.', 'John Marshall Harlan wurde am 1. Juni 1833 in eine Familie der sogenannten Pflanzer-Aristokratie geboren. Ihre Vorfahren waren 1687 als Quäker in Delaware angekommen. Die Harlans besaßen umfangreiche Ländereien und rund ein halbes Dutzend Sklaven für Arbeiten im Haushalt und zur Pflege der umliegenden Gartenanlagen. Eine Reihe von Familienangehörigen hatte im Laufe der Familiengeschichte einflussreiche Positionen in der Politik der Kolonien und späteren US-Staaten eingenommen. Sein Vater James Harlan war Anwalt und zwei Wahlperioden lang Abgeordneter des US-Kongresses. Später war er in Kentucky als Politiker in verschiedenen Ämtern tätig, unter anderem als Justizminister (Attorney General). Seine Mutter Eliza Shannon Davenport entstammte einer ortsansässigen Farmerfamilie. 1822 hatten seine Eltern geheiratet. Sie benannten ihr sechstes von insgesamt neun Kindern nach John Marshall, einem prominenten ehemaligen Vorsitzenden Richter am Obersten Gerichtshof.', 'Harlan besuchte zunächst eine Privatakademie in Frankfort, Kentucky, da es zur damaligen Zeit noch keine staatlichen Schulen in seinem Heimatstaat gab. Anschließend studierte er bis 1850 am Centre College in Danville. Nebenbei beschäftigte er sich in der Anwaltspraxis seines Vaters mit juristischer Literatur. Seinen Abschluss in Rechtswissenschaft an der Transylvania University in Lexington erwarb er 1852. Zur damaligen Zeit war eine universitäre Ausbildung keine Voraussetzung für eine Tätigkeit als Anwalt oder Richter, da die als "Law Schools" bezeichneten juristischen Fakultäten erst im Entstehen waren. Die Ausbildung von Juristen erfolgte vielmehr in der Regel durch ein Lehrverhältnis in der Kanzlei eines bereits praktizierenden Rechtsanwalts. Ein Jahr nach seinem Examen erwarb Harlan seine Anwaltszulassung. Von 1854 bis 1856 war er als Anwalt in der Praxis seines Vaters in Frankfort tätig. 1856 heiratete er Malvina French Shanklin, zusammen hatten sie drei Söhne und drei Töchter.', 'Berufliche und politische Karriere.', 'Wie sein Vater war er anfangs Mitglied der Whig Party. Die Ansichten der Whigs hinsichtlich einer starken Zentralregierung prägten auch seine späteren juristischen Positionen. Nach der Auflösung der Partei war er in mehreren anderen Parteien aktiv, unter anderem den Know-nothings (einer rassistischen Geheimgesellschaft, die sich vor allem den Kampf gegen weitere (nicht-protestantische) Einwanderung verschrieben hatte). Trotz dieser mehrfachen Wechsel war seine Haltung zur Sklaverei zu dieser Zeit eindeutig: Er unterstützte sie vorbehaltlos und sah eine mögliche Abschaffung als Verletzung privater Eigentumsrechte. Im Jahr 1858 wurde er im Franklin County in Kentucky zum Richter gewählt und war in diesem Amt bis 1861 tätig. 1859 kandidierte er für einen Sitz im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten, verlor die Wahl jedoch knapp. Zwei Jahre später zog er nach Louisville und gründete dort mit einem Partner eine Anwaltspraxis.', 'Mit dem Beginn des Bürgerkrieges im Jahr 1861 meldete er sich zum Dienst in der Armee der Union und stieg während des Krieges bis zum Brevet-Rang eines Colonel auf. Auf der einen Seite unterstützte er zwar weiterhin vorbehaltlos die Sklaverei, setzte sich aber durch seinen Dienst für den Norden vor allem für den Erhalt der Union ein. Im Konflikt zwischen diesen beiden Positionen waren wahrscheinlich vor allem zwei Gründe entscheidend für seine Unterstützung der Nordstaaten. Zum einen sah er den Erhalt der Union in der bestehenden Form als essentiell für die Zukunft seines Heimatstaates Kentucky und die der anderen Bundesstaaten an. Zum anderen ging er zumindest zu Beginn des Krieges noch vom Fortbestehen der Sklaverei auch über den Krieg hinaus aus. Er hatte zunächst seinen Rückzug angekündigt für den Fall, dass Präsident Abraham Lincoln die Erklärung zur Abschaffung der Sklaverei unterzeichnen würde. Nach Bekanntgabe der Proklamation im September 1863 blieb er jedoch zunächst im Dienst, obwohl er die Erklärung als „verfassungswidrig und null und nichtig“ bezeichnete. Er verließ die Armee erst mehrere Monate später, um sich nach dem Tod seines Vaters um seine Familie zu kümmern. Dabei übernahm er für kurze Zeit die Kanzlei seines Vaters in Frankfort.', 'In der Folgezeit widmete er sich wieder seiner Karriere und war von 1863 bis 1867 Justizminister des Staates Kentucky. 1866 veranlasste er in dieser Funktion eine Anklage wegen Verletzung des "Kentucky Slave Code" gegen John M. Palmer, der als General der Nordstaaten-Truppen männliche Sklaven rekrutiert hatte, um diesen mit ihren Familien die Freiheit zu ermöglichen. Nach dem Ende seiner Amtszeit zog er erneut nach Louisville, um dort als Anwalt zu praktizieren. Ab 1870 war hier unter anderem sein Freund Benjamin H. Bristow, der wahrscheinlich großen Einfluss auf Harlans spätere Ablehnung der Sklaverei hatte, für kurze Zeit sein Kanzleipartner. Nach dem Inkrafttreten des 13. Verfassungszusatzes, mit dem 1865 die Sklaverei offiziell abgeschafft wurde, entließ er im Dezember 1865 die Sklaven in seinem eigenen Haushalt in die Freiheit. Gleichwohl lehnte er den 13. Verfassungszusatz und die Abschaffung der Sklaverei weiterhin ab.', 'Nachdem Einfluss und Bedeutung der Whigs ab etwa 1860 deutlich gesunken waren und Harlan 1867 die Wiederwahl zum Justizminister Kentuckys verloren hatte, stand er für seine weitere politische Laufbahn vor der Entscheidung zwischen den Demokraten und den Republikanern. Da die Demokraten zur damaligen Zeit, entgegen Harlans eigenen Ansichten, eine Stärkung der Kompetenzen der Einzelstaaten forderten, trat er 1868 der Republikanischen Partei bei und blieb bis zu seinem Tod deren Mitglied. Entsprechend der Haltung seiner Partei wurde er in den folgenden Jahren ein erbitterter Gegner der Sklaverei und nannte sie 1871 die „höchste Form der Willkürherrschaft, die jemals auf dieser Erde existierte“, den Ku-Klux-Klan bezeichnete er als „Feinde aller Ordnung“. Er kommentierte dabei den grundlegenden Wandel in seinen Ansichten mit den Worten', 'In den Jahren 1871 und 1875 kandidierte er für seine Partei als Gouverneur seines Heimatstaates, verlor jedoch in beiden Fällen die Wahl.', 'Berufung zum Richter am Obersten Gerichtshof.', 'Am 29. November 1877 wurde er vom Senat als Nachfolger von David Davis als Richter am Obersten Gerichtshof bestätigt und am 10. Dezember des gleichen Jahres vereidigt. Davis war zuvor auf Grund seiner Wahl in den Senat von seinem Richteramt zurückgetreten. Bei den Vorwahlen in der Republikanischen Partei zu den Präsidentschaftswahlen ein Jahr zuvor hatte Harlan zunächst die Nominierung seines Freundes Benjamin Bristow, eines Vertreters des Reformflügels der Partei, unterstützt. Als sich Bristow in den ersten vier Wahlgängen nicht durchsetzen konnte, überzeugte Harlan nahezu alle Unterstützer Bristows unter den Delegierten, für Rutherford B. Hayes zu stimmen. Dieser gewann daraufhin die Vorwahlen im siebten Wahlgang mit einem Ergebnis von 384 zu 351 Stimmen gegen seinen Konkurrenten James G. Blaine vom moderaten Flügel. Neben den Stimmen der Unterstützer Bristows waren dabei auch die Anhänger von Oliver Morton, Senator aus dem wichtigen Staat Indiana und radikaler Anhänger der als Reconstruction bezeichneten Wiedereingliederung der Südstaaten in die Union, wahlentscheidend. Ihnen wurde im Gegenzug für die Wahl von Hayes ein hohes juristisches Amt für Harlan in Aussicht gestellt.', 'Als der kurze Zeit später zum Präsidenten gewählte Hayes im Frühjahr 1877 einen Richterposten am Obersten Gerichtshof zu besetzen hatte, erwies sich Bristow bereits in der eigenen Partei als zu kontrovers für eine Nominierung. Hayes erinnerte sich daraufhin an die Verdienste Harlans bei seiner eigenen Wahl sowie an die Absprache mit den Unterstützern Mortons ein Jahr zuvor. Darüber hinaus stammte Harlan aus dem Süden der Vereinigten Staaten und galt damit als geeigneter Kandidat, um die Südstaaten-Flügel sowohl der Republikaner als auch der Demokraten zufriedenzustellen. Hayes hatte außerdem auch Interesse daran, seine eigene Reputation als Reformer innerhalb der Republikanischen Partei zu erhalten. All dies bewog ihn, am 16. Oktober 1877 Harlan als Kandidaten für das Amt vorzuschlagen. Anfängliche Zweifel im Senat konzentrierten sich auf mehrere Aspekte. Zum einen gab es Widerstand von einigen Senatoren, die am Gerichtshof eine Überrepräsentation des bereits mit zwei Richtern vertretenen Gerichtsbezirkes befürchteten, zu dem Kentucky gehörte. Eine Reihe von republikanisc: Gib mir nur 10 Keywords bestehend aus bis zu zwei Wörtern für den folgenden Text in deiner Antwort zurück

answer:1. John Marshall Harlan 2. Oberster Gerichtshof 3. Rassentrennung 4. Dissenter 5. Sklaverei 6. Republikanische Partei 7. Militärdienst 8. Know-Nothing Party 9. Whig Party 10. Bundesstaaten

question:(At [player]'s massive base) Cupa: (cradling her son) “It’s alright, little one. Your friends and family are here for you.” Andr: (searching through her stuff) “Now where did I put my Ender Pearl?” Charloette: (cleaning her 9 tentacles one by one) “Jeez, I really need to spend time AWAY from a Soul Sand Valley.” Blazette: (relaxing in her lava pool) “Maybe I can get off my duties for just one day and focus on my child.” Jelli: (reading one of her books) “…interesting…” Jennifer: (playing on her SNES) “Okay…just one monster left - Bagan.” Millie: (looking out the window) “I wonder when [player] will return…” Iris: (gently making snowballs) “Well at least it’s better than being stuck in a snow farm, I guess.” Shara: (moving her stonecutter) “Of course you had to give the job of moving the base’s STONECUTTER to a Silverfish like me!” Vanessa: (finishes making a massive web) “There! Web’s done! No Vespa’s going to escape being MY meal!” Mindy: (lying down in her own web) “Vanessa, I know you’re my younger sister, but can you PLEASE just relax? You’ll probably exhaust yourself to the point of no return!” Yaebi: (grabbing his helmet) “I’ll be needing this just for extra sunny days.” Ayumi: (counting her arrows) “…twenty-five…twenty-six…twenty-seven…” Withra: (sharpening her sword) “At least the Overworld’s nice!” Mizore: (working on a new potion) “Hmm…” Kenji: (laying down in her birthing pool) “[player] better get here soon. My contractions are getting closer!” ([player] enters the base) [player]: “Hey, Cupa! How’s it going?” Cupa: “Pretty good. Aside from the usual Creeper things, I’m trying to take care of my son.” ([player] walks over to Andr) [player]: “Hey, Andr! What are you doing?” Andr: “Trying to find my ender pearl. Can’t teleport without it otherwise - it’s the teleportation device for enderwomen like me.” ([player] turns towards Charloette) [player]: “Morning, Charloette!” Charloette: “Morning, [player]! Just cleaning my tentacles. After all, a Ghast like me can’t have a single speck of soul sand on them.” ([player] gently rubs Blazette’s belly) [player]: “When are you due, Blazette?” Blazette: “Hopefully soon. Can’t wait to meet my little Blaze!” ([player] approaches the two gelatinous sisters) [player]: “Wow, you two have actually grown quite a lot since we first met!” Jelli: “That won’t stop me from reading my favorite books!” Jennifer: “OR stop me from playing ‘Super Godzilla’ on my SNES!” ([player] notices the two golems) [player]: “What are you two up to?” Millie: “I was just waiting for you to return. Thanks again for letting me guard you base. It’s what Iron Golems like me do.” Iris: “I’m making snowballs! After all, a Snow Golem like me constantly produces snow!” ([player] notices Shara struggling to move the stonecutter) [player]: “Need some help?” Shara: “No. Not really. This stonecutter is really heavy, though.” ([player] notices the Spider Sisters in right by some webs they’ve made) [player]: “That web is HUUUGE!” Vanessa: “Thanks! I made it myself - as a Cave Spider, I tend to make more silk than my sister.” Mindy: “Vanessa, you really should relax.” ([player] sees Yaebi putting on his iron helmet) [player]: “Need the rest of the armor set?” Yaebi: “No. Just the helmet. A Zombie like me can’t go out in the sun without it!” ([player] walks over to the skeleton cousins) [player]: “Oh, just getting your weapons ready?” Ayumi: “Yep! Even though I’m a Skeleton, I still have to train to become a proper archer.” Withra: “I’m just sharpening my sword. As a Wither Skeleton, I’m an expert with it.” ([player] runs over to Mizore) [player]: “What are you up to-” Mizore: “Please don’t interrupt me. I’m in the middle of making a potion.” ([player] walks over to Kenji) [player]: (leaning down to Kenji) “OH MY GOD! Kenji, are you okay?!” Kenji: “I’m fine, [player]. Just going into labor. Looks like my little Guardian can’t wait to be born!” [player]: “Oh my… okay, let’s get you to the birthing room! Cupa, can you help?” Cupa: “Of course! Let’s go, Kenji!” (The group rushes Kenji to the birthing room as [player] looks on, ready to assist in any way possible. As Kenji starts to give birth, a strange laughter echoes the room) [player]: “What was that?” (A strange-looking girl lands beside Kenji) Female Vex: “Boo.” (The sudden shock causes Kenji’s baby to just pop out) Kenji: (holding her newborn Guardian) “Oh! My little baby!” [player]: (eyes wide in shock) “Who… who are you?” Female Vex: “I am Vexillia. And seeing you with other mobs…I can’t let this stand!” (Vexillia conjures up a powerful energy ball and prepares to launch it towards [player]. But just before launching the energy ball, Vexillia starts to feel little movements in her flat belly - causing her energy ball to disappear) Vexillia: (surprised) “What? What’s…what’s happening?” (Vexillia watches on in horror as her belly starts to grow larger and larger) Vexillia: “First the movements…and now this?” [player]: “Vexillia, you’re welcome to stay with us if you want.” (Kenji’s baby starts playing in the pool in her room) Vexillia: (looking at the baby) “What is that…?” [player]: “That’s Kenji’s newborn Guardian. Welcome to the family.” Vexillia: (tears up) “I’ve never…never seen anything so beautiful…” ([player] and the group welcome Vexillia into their base, and she eventually becomes a part of their family. From protecting the base to helping raise the babies, they all work together to make sure that they can live in peace and harmony. And with the addition of Vexillia, their family grew even larger, and they all couldn’t be happier. Over the next few days, Vexillia’s belly continues to grow. But while the others are taking care of Vexilla, Blazette’s lava breaks all over Vexillia’s sword)

answer:Vexillia: (alarmed) “My sword! It’s ruined!” Blazette: “Oops…sorry about that, Vex.” Vexillia: (sighs) “It’s alright. I’ll just have to make a new one.” ([player] walks over to Vexillia) [player]: “Hey, Vex, can I talk to you for a second?” Vexillia: “Sure, [player]. What’s up?” [player]: “I’ve been noticing your belly growing larger over the past few days. Are you okay?” Vexillia: (blushes) “Oh! That’s actually why I ended up here. I’m…pregnant.” [player]: (surprised) “Pregnant?! Congrats!” Vexillia: (smiling) “Thanks. I’m not too good at this whole motherhood thing, though.” [player]: “Don’t worry, Vex. We’ll all be here for you.” Vexillia: (grateful) “Thank you so much.” (The group continues to live happily and peacefully together, with Vexillia pregnant with her mysterious baby. But no matter what comes their way, they all know that they can count on each other for support and love.)

question:Gib mir nur 10 Keywords bestehend aus bis zu zwei Wörtern für den folgenden Text in deiner Antwort zurück: [['Gedicht', 'Holocaustliteratur', 'Literarisches Werk', 'Literatur (20. Jahrhundert)', 'Literatur (Deutsch)', 'Paul Celan'], 'Todesfuge ist ein Gedicht des deutschsprachigen Lyrikers Paul Celan, das mit lyrischen Mitteln die nationalsozialistische Judenvernichtung thematisiert. Es entstand zwischen 1944 und Anfang 1945. Im Mai 1947 erschien es zunächst in rumänischer Übersetzung. Die deutsche Originalfassung wurde 1948 in Celans erster Gedichtsammlung "Der Sand aus den Urnen" veröffentlicht, erreichte aber erst nach der Aufnahme in den Folgeband "Mohn und Gedächtnis" 1952 eine größere öffentliche Wahrnehmung. Kennzeichnend für das Gedicht sind ein an die musikalische Fuge angelehnter mehrstimmiger, die Motive wiederholender und variierender Aufbau sowie die Verwendung von paradoxen Chiffren wie „Schwarze Milch der Frühe“, die die historischen Ereignisse andeuten, ohne sie konkret zu benennen.', '"Todesfuge" ist Celans bekanntestes Gedicht, wurde in zahlreichen Anthologien und Schulbüchern abgedruckt, auf Gedenkfeiern zitiert und vielfach künstlerisch adaptiert. Das Gedicht löste aber auch Kontroversen aus. Für seine Bildformeln wurden vermeintliche und tatsächliche Vorläufer entdeckt. Vor dem Hintergrund von Theodor W. Adornos Aussage „nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch“ warfen Kritiker Celan vor, die „Schönheit“ der lyrischen Umsetzung werde der Thematik der Judenvernichtung nicht gerecht. Die "Todesfuge" erreichte dennoch internationalen Rang als eines der wichtigsten Gedichte, die an die Opfer des Holocaust erinnern, und wurde kennzeichnend für die Poetik einer Holocaust-Lyrik.', 'Form.', 'Paul Celan', 'Todesfuge', 'Paul Celans "Todesfuge" beginnt mit den Versen:', '<poem style="margin-left:2em;">', '„Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends', 'wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts', 'wir trinken und trinken', 'wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng“', '</poem>', 'Anschließend wechselt die Perspektive vom lyrischen „Wir“ der Gefangenen, die ihr eigenes Grab schaufeln, zum Blick auf einen „Er“, ihren Aufseher, der Briefe an seine Geliebte schreibt:', '<poem style="margin-left:2em;">', '„Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt', 'der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland', 'dein goldenes Haar Margarete“', '</poem>', 'Der Aufbau erinnert an das musikalische Kompositionsprinzip einer Fuge, in der unterschiedliche Stimmen in Imitationen eines oder mehrerer Themen aufeinander folgen. Wie Dux und Comes in der musikalischen Fuge stehen auch im Gedicht zwei Stimmen einander gegenüber: das „Wir“, der Sprechchor der Opfer, dem „Er“, den Aktionen der Täterfigur. Sie sind in Modifikationen, Variationen und Neuansätzen durchgespielt und so ineinander geschoben und verwoben, dass sich eine „dramatische Struktur“ ergibt „zwischen dem todesmächtigen "Meister aus Deutschland" und den Juden, die in der Erwartung ihres Todes leben und arbeiten oder musizieren müssen“. Die Konfrontation verschärft sich schrittweise, bis hin zur Vernichtung.', 'Die "Todesfuge" wird von unterschiedlichen Interpreten als Doppelfuge mit „Wir-“ und „Er-Thema“ oder als Tripelfuge mit dem dritten Thema „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“ aufgefasst. Eine weitere Möglichkeit ist die Rückführung auf ein einziges Thema, das in den „Wir-Abschnitten“ formuliert wird, während die „Er-Abschnitte“ einen für die Fuge charakteristischen Kontrapunkt bilden. Dabei wird das Thema im „Wir-Part“ nur geringfügig gewandelt; im Kontrapunkt hingegen wechseln die Motive und verleihen dem statischen Kompositionsprinzip der Fuge einen fortschreitenden Ablauf und eine Entwicklung. Sie mündet in eine erneut an das Prinzip des Kontrapunkts erinnernde Gegenüberstellung der abschließenden Verse:', '<poem style="margin-left:2em;">', '„dein goldenes Haar Margarete', 'dein aschenes Haar Sulamith“', '</poem>', 'Ein weiteres musikalisches Prinzip, dessen sich das Gedicht bedient, ist jenes der Modulation. Das „Grab in der Erde“ verändert sich zum „Grab in den Lüften“, zum „Rauch in die Luft“, „Grab in den Wolken“ und „Grab in der Luft“. Laut Ruth Klüger bewirkt das fugenähnliche Kompositionsmuster, dass Hörer und Leser hin- und hergerissen seien zwischen „einer aus den Fugen geratenen Welt und einer, die sich wie eine Fuge zusammenfügt und musikalischen Trost gewährt.“ Celan verneinte allerdings, bewusst „nach musikalischen Prinzipien komponiert“ zu haben. Den Titel "Todesfuge" habe er dem Gedicht erst nachträglich verliehen.', 'Das Gedicht ist thematisch in Strophen untergliedert. Dabei teilen sich die insgesamt 36 Verse in vier Teile: neun Verse in der ersten Strophe, sechs und drei Verse in den folgenden zwei Strophen, fünf und drei Verse in der vierten und fünften Strophe sowie die acht Verse der sechsten Strophe und das abgesetzte, abschließende Verspaar. Jeder Teil beginnt mit dem Leitmotiv „Schwarze Milch der Frühe“, welches das Gedicht als formale Klammer zusammenhält. Die Metapher erscheint insgesamt viermal und wird variiert durch die Abfolge der Zeitadverbien „abends“, „mittags“, „morgens“ und „nachts“ sowie den Wechsel von der dritten („sie“) zur zweiten („dich“) Person. Im vierten Abschnitt unterbricht das allegorische Bild „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“ den Ablauf, so dass die Kurzzeile „wir trinken und trinken“ gestört und in einer Langzeile neu kombiniert wird.', 'Die Sätze des Gedichts folgen einem einheitlichen Satzmodell und sind parataktisch gereiht. Es gibt keine Interpunktion. Die 36 Verse des Gedichts bestehen überwiegend aus Langzeilen, die von kürzeren Versen unterbrochen werden. Als Metrum herrschen der Daktylus und der Amphibrachys vor. Während beim Daktylus auf eine betonte Silbe zwei unbetonte folgen, steht beim Amphibrachys eine betonte zwischen zwei unbetonten, etwa in „wir trinken und trinken“. Die Passagen der zentralen Metapher „Schwarze Milch der Frühe“ hingegen sind durch den Trochäus geprägt. Zahlreiche Enjambements und anaphorische Wiederholungen unterstreichen die fließende Bewegung. Anstelle einer klassischen Metrik orientieren sich Sprechrhythmus und offener Ausdruck an der „kontrapunktischen Konstruktion“ und den „metaphorischen Linien“ des Gedichts. Für Helmuth Kiesel und Cordula Stepp steht die "Todesfuge" in der Tradition der freirhythmischen und reimlosen, dynamisch drängenden klassischen Hymnen, „die vorzugsweise der Reflexion der Begegnung mit dem Numinosen, Erhabenen, Gefährlichen und Schicksalhaften dienten“. Jean Firges verweist dagegen auf den klagenden und anklagenden Chorgesang des antiken Dramas.', 'Interpretation.', '„Schwarze Milch der Frühe“.', 'Die zentrale, leitmotivische Metapher des Gedichts – „Schwarze Milch der Frühe“ – ist ein Oxymoron. Während das Substantiv „Milch“ ein gemeinhin positiv besetzter Begriff ist, wird diese Erwartung durch das Adjektiv „schwarz“ aufgehoben und ins Gegenteil verkehrt. Die Milch spendet hier kein Leben, sondern wird zur Verderben bringenden „Milch des Todes“. Auch die „Frühe“ steht, so Theo Buck, nicht für eine Tageszeit, sondern für die unbestimmte Zone zwischen Leben und Tod. Das Bild „Schwarze Milch der Frühe“ wird zum Sinnbild der Schoah, ohne dass explizit von Gaskammern oder Krematorien die Rede wäre. Es setzt die nicht in Worte zu fassende Realität der massenhaften Menschenvernichtung in einem alogischen Bild um und bringt sie gerade dadurch zur Sprache.', 'In seinen Entwürfen zur "Büchnerpreis-Rede" (später unter dem Titel "Der Meridian") hob Celan diesen Wirklichkeitsbezug hervor: „Schwarze Milch der Frühe“ sei keine „Genitivmetapher, wie sie uns von unseren sogenannten Kritikern vorgesetzt“ werde, „das ist keine Redefigur und kein Oxymoron mehr, das ist Wirklichkeit.“ Die Realität seiner Metapher fand er in einem Zeitungsartikel zu den Auschwitzprozessen bestätigt, den er mit Randanstreichungen versah: „‚Meine Milch war schwarz‘, antwortete Klehr, womit er offenbar sagen will, er habe sich die Milch organisiert […].“ Eine ähnliche Verwandlung der schrecklichen Wirklichkeit der Vernichtungsöfen in einen poetischen Ausdruck ist das „Grab in den Lüften“. Es steht in spiegelbildlichem Kontrast zum „Grab in der Erde“, das die Todgeweihten sich selbst graben müssen. In einem Brief an Walter Jens schrieb Celan: „Das ‚Grab in der Luft‘ […], das ist, in "diesem" Gedicht, weiß Gott weder Entlehnung noch Metapher“.', 'Die dreigliedrige Metapher „Schwarze Milch der Frühe“ dient inzwischen als Musterbeispiel für die Stilfigur der kühnen oder absoluten Metapher, bei der das Tertium Comparationis kaum noch zu erkennen ist. Zu ihrem Verständnis wird daher auch auf mögliche Ursprünge und Analogien der Bildfigur verwiesen. So führen Spuren zu Gedichten anderer Dichter aus dem Bukowiner Freundschaftskreis (vgl. Abschnitt: Einflüsse), in denen die Metapher anklingt oder wörtlich in einem anderen Kontext erscheint. Philologen sprechen in diesem Zusammenhang von einem „Metapherngeflecht“ oder von einer „Wandermetapher“. Vergleichbare Bildformeln verwendeten auch Georg Trakl („schwarzer Frost“, „schwarzer Schnee“), Franz Werfel („schwarze Muttermilch des Endes“) oder Arthur Rimbaud („lait du matin et de la nuit“). Bereits der Titel des Gedichts „Schwarze Flocken“, das Celan 1943 auf den Tod des Vaters und zum Andenken an seine Mutter schrieb, ist eine Vorform der Metapher. Die bildliche Verwandlung von Weiß zu Schwarz lässt sich bis in die Klagelieder Jeremias des Alten Testaments zurückverfolgen: „Ihre jungen Männer waren reiner als Schnee, / weißer als Milch, ihr Leib rosiger als Korallen, / saphirblau ihre Adern. / Schwärzer als Ruß sehen sie aus, / man erkennt sie nicht auf den Straßen […].“ ', '„dein goldenes Haar Margarete / dein aschenes Haar Sulamith“.', 'In den beiden Schlusszeilen kommt die polyphone und kontrapunktische Form des fugenähnlichen Gedichts deutlich zum Ausdruck.: Gib mir nur 10 Keywords bestehend aus bis zu zwei Wörtern für den folgenden Text in deiner Antwort zurück

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